Daniel Wagner, Co-Gründer von Smovie Film

Smovie ist das Synonym für Handyvideo. Das macht mich schon ein wenig stolz. Wir haben unsere eigene Idee auf den Markt gebracht und zu einer unverwechselbaren Marke gemacht, die anerkannt ist und starke Werte beinhaltet. Und die einen besonderen Spirit ausstrahlt.

2016 haben Stefan Klameth und ich Smovie gegründet. Aus Trotz und mit Lust. Die Pionierphase liegt hinter uns. Das nehme ich heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis. Lachend, weil wir ein erfolgreiches Unternehmen geworden sind mit einem Dutzend Mitarbeitenden und hunderten von Kunden – grossen und kleinen, nationalen und internationalen. Weinend, weil ich die wilden Zeiten vermisse. Das Starten liegt mir mehr als das Geradeausfliegen, ums bildlich auszudrücken.

Da kommts mir gerade recht, dass wir das Verständnis von uns selbst aufbrechen und neue Wege gehen – weg von der konventionellen Organisation, hin zu einem evolutionären Unternehmen. Ich finde: Ein bisschen Chaos tut uns gut! Weil wir unser Innerstes öffnen, Bekanntes über Board werfen und Raum schaffen müssen für neue Ideen. Strukturen werden durchlässig, Hierarchien verschwinden. Weniger Prozesse, weniger Effizienz, weniger Harmonie – dafür wieder mehr Tiefe, mehr Reibung, mehr Streit. Das ist der Nährboden für Kreativität und für Weiterentwicklung. So denke ich jedenfalls.

Kommunikation. Kreation. Konzept. Strategie. Digitalisierung. Trends. In dieser Schnittmenge fühle ich mich wohl. Auf TikTok als Helikopterflugschüler durchstarten. Als digitaler Demenzaktivist Wirkung erzielen. Smovie als Marke weiterentwickeln. Das treibt mich an. Als Ü50-er bin ich aber auch in einem Alter, in dem ich mir die Frage stelle: Was will ich? Was kann ich? Was soll ich? Passend zum stoischen Appell: Memento mori! Zeit wird knapp und somit kostbar.

Meine Oma hatte ein liebevolles Motto: «schauen, schweigen, schenken». Meine Mutter hat das auch so gelebt. Und nun versuche ichs. Weniger Motor, mehr Mentor. Loslassen und Verantwortung an die Jungen abgeben, ihnen zur Seite stehen, wenn sie mich rufen. Und wenn ich meine Klappe ungefragt öffne, dann wegen dieser einen Frage: «Wie kann ich helfen?» Das gelingt mir nicht immer. Aber immer öfters.