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Warum Hochformatvideos ernst zu nehmen sind und wie sich vertikal auf die Produktion auswirkt
Seit der Erfindung des Fernsehens vor 80 Jahren, wurde das Querformat kaum infrage gestellt, im Gegenteil: Fernsehen wuchs gar in die Breite, von 4:3 zu 16:9, dem heutigen Standard. Breitbild kommt dem menschlichen Sehfeld am nächsten. Wir nehmen die Welt besser in der Horizontalen wahr als in der Vertikalen. Dann kamen die Smartphones und die sozialen Medien – und mit ihnen der Trend zu Hochformatvideos.
Soziale Medien als stärkste Treiber
Wie hältst du dein Smartphone in der Hand? Vertikal. Nur in 6 Prozent deiner Screen Time drehst du das Handy um 90 Grad und konsumierst Inhalte im Querformat. Dein Verhalten wirkt sich direkt auf die Branche aus:
- Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram setzen auf Hochformat
- Entwickler von Video-Schnitt-Apps ergänzen 9:16
- Streamingdienste wie Netflix spielen Vorschauen vertikal aus
- Im öffentlichen Raum verdrängen Vertical Screens die horizontalen Bildschirme
Vertical Video gilt als innovativ
Eine Umfrage von Facebook Business zeigt, dass 65 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer jene Marken als innovativer wahrnehmen, die auf Hochformatvideos setzen. Und vor allem die Generation Z und die Millennials – also Menschen zwischen 16 und 25 Jahren – fahren auf Vertical Video ab. Was bedeutet das für die Produktion deiner Smovies?
TikTok und Reels als Taktgeber
Das neue Format hat Auswirkungen auf die Produktion. Bevor du zum Smartphone greifst und den Aufnahme-Button drückst, beantworte drei Fragen:
- Publikum: Wen sprichst du mit deinem Video an?
- Plattform: Wo hält sich dein Publikum auf?
- Format: Welches ist das dominierende Format auf der Plattform?
TikTok sowie Instagram und Facebook mit Reels setzen auf Full Screen Vertical Video im Seitenverhältnis 9:16. Hier erreichst du (aktuell) die grösste Reichweite dank des Algorithmus und des Discovery Modus.
Vertical Video ist der zweite Standard
Von Querformatvideos sind wir es gewohnt, dass Bewegungen von links nach rechts oder von rechts nach links führen. Bei vertikalen Videos ist die visuelle Handlungsachse senkrecht – also richte deine Szene darauf aus, ebenso deine Kamerabewegungen. Spiel mehr mit Schärfen und Unschärfen sowie dem leeren Raum. Das öffnet Raums für plakative Headlines und animierte Texte, die in Stories, Reels und auf TikTok stilbildende Elemente sind. Lies dazu auch unseren aktuellen Blogbeitrag über Vertical Videos in den Sozialen Medien
Auswirkung auf die Produktion
Willst du mit dem gleichen Material resp. mit der gleichen Story mehrere Channels bespielen, so hat das Auswirkungen auf die Produktion und die Postproduktion: Entweder du filmst quer in Ultra HD 4K und wählst im Schnitt unterschiedliche Ausschnitte – oder du filmst sowohl quer als auch hoch in Full HD 1080 und verwendest unterschiedliches Bildmaterial. Beide Wege haben klare Vor- und Nachteile:
Einmal filmen in Ultra HD 4K
Einmal filmen in Ultra HD 4K spart Drehzeit, aber du musst Kompromisse in der Visualität eingehen sowie im Schnitt. Die Datenmenge ist gross und frisst Speicherplatz auf deinem Smartphone. Dein Handyprozessor oder deine favorisierte Schnitt-App kann bei der vierfachen HD-Qualität an die Leistungsgrenze stossen.
Einmal hoch und einmal quer filmen in Full HD
Zweimal filmen in Full HD 1080 ist zeitintensiv und macht nur bei Produktionen Sinn, bei denen du die volle Kontrolle über die Protagonisten und den Drehplan hast. Dafür kannst du präziser deine Einstellungen definieren und stärker auf den Schnitt ausgerichtet filmen z.B. konzeptionelle Transitions realisieren.
Vertical Video Workshop
Im Smovie Workshop lernst du, worauf es beim Filmen mit dem Smartphone im Hochformat (9:16) ankommt. Du übst die Methoden des Vertical Storytelling und erstellst deine Videos direkt in In-App (TikTok, Instagram, Facebook) oder mit CapCut, der Gratis-Schnitt-App von TikTok. Mit dem gewonnenen Know-how produzierst du Hochformatvideos auch für andere Plattformen wie LinkedIn.