01.03.2022

Die besten 10 Tipps, wie du gute Handyvideos produzierst

Filmen mit dem Smartphone ist einfach, die Produktion geht schnell und ist günstig. Dank dieser Tipps vermeidest du die Anfängerfehler.

Was brauchst du zum Starten? Dein Smartphone und eine Schnitt-App deiner Wahl. Und was ist mit Aufstecklinsen, Ansteckmikrofonen, stabilisierenden Gimbals, Drohnen und Extra-Film-Apps? Verzichte darauf! Diese Erweiterungen ergeben erst Sinn, wenn du Erfahrung gesammelt und deine Routine gestärkt hast in der Produktion von Handyfilmen. Am Anfang gilt: Weniger ist mehr. Es geht auch einfach. Dank den folgenden Tipps landest du nicht in der Anfängerfalle.

Smartphone: richtige Grundeinstellungen

Bevor du mit filmen loslegst, überprüf deine Grundeinstellungen im Smartphone:

  • 4 K oder Full HD 1080
  • 25 oder 30 FPS
  • Raster eingeblendet
  • Flugmodus eingeschaltet

Filmen in Kinoqualität, also in Ultra HD 4K, gehört zum Standard von Smartphones. Aber Videos in dieser Qualität brauchen mehr Speicherplatz und grössere Rechenpower. Schnitt-Apps kommen da rasch einmal an die Grenzen. Schalte den Grid ein. Die senkrechten und waagrechten Linien helfen dir dabei, deinen Bildausschnitt bewusst zu wählen. Nutze die integrierten Kameras deines Smartphones. Verzichte zu Beginn auf Film-Apps wie Filmic Pro. Sie sind anspruchsvoll im Handling. Ein Anruf von der Chefin oder ein SMS des Freundes und deine Aufnahme ist abgebrochen. Aktiviere während des Drehs den Flugmodus. Du bist ungestört und sparst Akkuleistung.

Format: quer oder hoch

Früher haben sich Videoproduzentinnen nie die Frage stellen müssen, in welchem Format sie filmen sollen. Schliesslich war das Querformat (Landscape 16:9) Standard. Dann kamen die Smartphones und die sozialen Medien – und mit ihnen der Wechsel zu Vertical Videos. Welches Format das richtige ist, hängt davon ab, wo du deine Videos veröffentlichen willst: Website, soziale Medien, Screens an Messen.

Hochformat heisst auch andere Erzählformen, andere Längen, andere Visualität und andere Bestandteile. So sind Musik, Texte und Stickers stilbildende Elemente in Reels und auf TikTok. Tipps zu Vertical Videos gibts im Beitrag «Hoch ist das neue Quer». Möchtest alles über Hochformatvideos lernen? Melde dich zum 1-Tages-Workshop TikTok und Reels an.

Welches Videoformat für welche Plattform: Breitbild oder Hochformat?
Welches Videoformat für welche Plattform: Breitbild oder Hochformat?

Close up: Geh nah ran!

Nahaufnahmen – die sogenannten Close-ups – sind die wichtigsten Einstellungen für dein Video. Verwende rund 80% Nahaufnahmen und 20% Totalen/Halbtotalen in deinem Smovie. Mit Close-ups sorgst du für Spektakel, mit der Totalen schaffst du Orientierung. Stelle dir beim Dreh stets die Frage: «Kann ich noch näher herangehen?» Hab Mut und rücke deinem Objekt buchstäblich auf die Pelle! Nahaufnahmen wirken dank ihrer starken Visualität und der klaren Fokussierung. Ein super Effekt: Spiele bei Nahaufnahmen mit Schärfen und Unschärfen. Setze ein Objekt in den Vordergrund und fixiere es mit der Fokussperre, so wird dein Hintergrund unscharf. Das Gleiche funktioniert auch umgekehrt.

Bewegtbild: Such Bewegung vor der Linse!

Mach keine Schwenks und zoome nicht. Such die Bewegung stattdessen vor der Kameralinse. Der Grund: Bewegte Kamera ist anspruchsvoll, denn jede Bewegung hat einen auslösenden Grund und direkte Auswirkungen auf den Schnitt. Beides kennst du als Einsteiger:in nicht. Nimm darum eine stabile Position ein: Stütze das Smartphone oder deine Arme ab an einer Wand, auf einem Tisch, an deinem Körper – und lass die Action vor der Kamera passieren.

Perspektive: Sei mutig!

Im Gegensatz zu einer grossen Filmkamera ist das Smartphone klein und handlich. Nutze diesen Vorteil und probiere verschiedene Perspektiven aus. Extreme sind die Vogel- und die Froschperspektive. Diese Perspektiven sind super-lässig und machen deinen Handyfilm zum Must-see! Behalte im Hinterkopf, dass du mit unterschiedlichen Perspektiven dem Objekt eine Wertung verleihst:

  • Neutrale Perspektive: Auf Augenhöhe
  • Froschperspektive: Objekt wirkt grösser und mächtiger
  • Vogelperspektive: Objekt wirkt kleiner und unbedeutender

Aufnahme: jeder Clip 10 Sekunden!

Halte eine Einstellung mindestens 10 Sekunden lang. So verpasst du keine wichtige Aktion, die vor deiner Kameralinse passiert. Ausserdem gibt es dir eine Auswahloption für den Schnitt. Da bestimmst du, welche Sequenz des Clips verwendest, manchmal sind es nur 0,5 Sekunden, manchmal 8 Sekunden. Als Faustregel gilt: Für einen einminütigen geschnittenen Video brauchst du 30 bis 40 Clips à 10 Sekunden, damit du kreativ schneiden kannst.

Audio: Achte auf Originaltöne!

Im Film ist der Ton ebenso wichtig wie das Bild, manchmal sogar noch wichtiger. Achte auf prägnante Originaltöne am Drehort, zum Beispiel:

  • Brunnengeplätscher
  • Vogelgezwitscher
  • Geräusch eines Stifts auf Papier

In Interviews und Statements spielt der Ton die Hauptrolle: Die saubere Audiospur ist wichtiger als das perfekte Bild! Wenn deine Zuschauer deinen Protagonisten nicht verstehen, weil Hintergrundgeräusche stören oder der Wind am Mikrofon kratzt, klicken sie garantiert weg.

Videoproduktion mit dem Smartphone

Melde dich jetzt für den Workshop «Smovie Basic» an und lerne in 1 Tag, wie du in 1 Stunde 1 Film von 1 Minute produzierst. Mit dem, was in deiner Hosentasche steckt - deinem Smartphone. Schon über 3000 Menschen haben die Smovie Skills gelernt, an einem Workshop für Einzelpersonen oder einem Workshop für Unternehmen.

Story: Aufmerksamkeit schaffen

Im digitalen Storytelling gilt: der Anfang ist wichtiger als das Ende. Setze deinen besten Shot an den Anfang, denn Aufmerksamkeit und Beachtung müssen verdient sein. Wähle darum ein Close-up mit Bewegung und einem prägnanten Originalton. Beginn auf keinen Fall mit einem Logo – das gehört ganz ans Ende.

Harter Schnitt: Weniger ist mehr

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zwei Clips im Schnitt miteinander zu verbinden (Transitions). Wir empfehlen dir den harten Schnitt, weil er unserem natürlichen Sehen am nächsten ist. Als Menschen sehen wir schliesslich keine Überblendungen, wenn wir zwischen zwei Objekten hin- und herblicken. In der Grundeinstellung der meisten Schnitt-Apps ist der harte Schnitt als Standard definiert, ausgenommen ist iMovie. Bei der Editing-App von Apple musst du den harten Schnitt extra definieren.

Harter Schnitt
Smovie Tipp: Der harte Schnitt. Er ist unserem natürlichen Sehen am nächsten.

Routine: üben, üben, üben!

Mit dem Smartphone zu filmen, verschafft dir viele Vorteile: einfach und gut, schnell und günstig. Die Qualität steigt mit der Routine, die Produktionszeit sinkt. Übung macht den Meister! Mach Fehler, lerne, verbesser dich. Leg deine Hemmungen ab und verlasse deine Komfortzone.

#smovielovesyou

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