«User Generated Content» ist ein Schlagwort im Corporate Learning. Interne Spezialist:innen produzieren Lernvideos statt externe Agenturen. Einfacher gesagt, als getan. Dank dieser Tipps bringst du deine Lerninhalte erfolgreich an deine Mitarbeitenden.
Du hast ein Problem und suchst die Lösung auf YouTube. Schnell und unkompliziert wird dein Bedürfnis befriedigt. So geht adaptives Lernen, ortsungebunden und zeitunabhängig. Viele Unternehmen versuchen, ihr Wissen so zur Verfügung zu stellen: «User Generated Content». Interne Spezialist:innen produzieren die Lerninhalte bottom-up. Die Videos entstehen nicht top-down von Linienvorgesetzten oder durch externe Agenturen. Theorie und Praxis aber sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Nur wenigen Firmen gelingt es, diesen Ansatz zu implementieren. Die grössten Stolpersteine:
- Keine Video-Strategie
- Zu hohe Ansprüche
- Zu komplizierte Technik
- Zu wenige Verbündete
- Zu geringe Ausdauer
Die wichtigsten Tipps, damit du es besser machst:
Strategie: Setz Leitplanken
Der Trend zu Lernvideos kann zu Wildwuchs führen. Jekami braucht Leitplanken, also eine klare Strategie und verständliche Konzepte, ohne stark einzuschränken. Überregulation wirkt demotivierend. Das Fundament ist Vertrauen: Vertrauen in die Mitarbeitenden, dass sie das Beste geben und das Beste wollen – für das Unternehmen. Beantworte folgende Fragen: «Wo stellen wir Lernvideos zur Verfügung? Wie werden diese gefunden? Wie sind sie im Lernprozess eingebettet? Wer produziert die Inhalte?» Bring die internen Fachsilos dazu, gemeinsam die Leitplanken zu erstellen und ein möglichst grosses Spielfeld abzustecken. Informiere dich auch über die unterschiedlichen Erzählformen.
- Kontrolle teilweise abgeben über die Kommunikation
- Ressourcen freistellen für Inhouse Influencer
- Passende technische Plattformen evaluieren
Authentizität: Menschen wollen Menschen
Gute Videos zeigen Lösungen auf und sind unterhaltsam: Education + Entertainment = Edutainment. Wenn Emotionen durch echte Menschen hinzukommen, umso besser! Denn Menschen wollen Menschen sehen, ihre Geschichten miterleben und emotional berührt werden. Trockener Inhalt wird dank Menschen interessant. Gegen gutes filmisches Storytelling kann kaum ein Animationsvideo bestehen.
- Geschichten haben grosse transformative Kraft
- Authentizität ist unwiderstehlich anziehend
- Persönlichkeit vor Perfektion
Smartphone: Starte einfach
In der Anfangseuphorie ist die Verlockung gross: «Wir brauchen ein Studio, grosse Lampen, teure Profikameras und Lizenzen für die besten Videoschnittprogramme.» Falsch! Weniger ist mehr: Beginne mit dem, was in den Hosentaschen deiner Mitarbeitenden steckt, starte mit dem Smartphone. Das Handy ist Kamera, Schnittplatz und Broadcaster in einem. Bilde mehrere Mitarbeitenden in der Smovie Methode aus, fördere die Talente, gib ihnen Schritt für Schritt mehr Skills mit und hilfreiche, technische Tools wie ein Mikrofon oder einen LED-Stab. So kommst du am schnellsten und am günstigsten ans Ziel.
- Kamera, Schnittplatz, Broadcast = dein Smartphone
- Anfangen, Fehler machen, lernen, verbessern = steile Lernkurve
Videoproduktion mit dem Smartphone
Melde dich jetzt für den Workshop «Smovie Basic» an und lerne in 1 Tag, wie du in 1 Stunde 1 Film von 1 Minute produzierst. Mit dem, was in deiner Hosentasche steckt – deinem Smartphone. Schon über 3000 Menschen haben die Smovie Skills gelernt, an einem Workshop für Einzelpersonen oder einem Workshop für Unternehmen.
Länge: Kurz ist besser
In der digitalen Welt ist die Verlockung gross, auf den nächsten Link zu klicken, zum nächsten Foto zu swipen, sich im Infinity-Scroll zu verlieren… Ausstiegsmöglichkeiten à gogo. Passe die Länge deiner Lernvideos darum der Umgebung an:
- Teaser: 15 bis 30 Sekunden
- Social Media Feed: 30 bis 60 Sekunden
- Website: 1 bis 3 Minuten
- Lernplattform: 3 bis 8 Minuten
- YouTube: 8 bis 12 Minuten
- Live: 15 bis 45 Minuten
Auf Sozialen Medien wie TikTok oder Instagram dominiert der sogenannte Push-Effekt: Inhalte müssen auffallen und aktivieren, weil die Userinnen und User im Feed damit bespielt werden – je kürzer das Video, desto besser. Anders funktionieren Kanäle mit Pull-Mechanismus: YouTube beispielsweise ist die zweitgrösste Suchmaschine der Welt, hier suchen die Userinnen und User aktiv nach Content. Bedürfnis, Interesse und Involvement sind grösser, also dürfen Videos durchaus länger sein. Das gilt auch für Websiten. Bei Live Sessions ist eine Mindestlänge von 15 Minuten empfehlenswert, weil sich das Publikum nach und nach dazuschaltet und in Streams tiefer auf Themen eingegangen werden kann, auch dank Interaktions-Tools wie Chats.
Ängste: Bau Zweifel ab
Wissen ist Macht, sagt das Sprichwort. Warum also sollen Mitarbeitende ihr Wissen teilen und Kolleg:innen im Unternehmen befähigen und stärken? So bauen sie doch interne Konkurrenten auf, die bald am Stuhlbein sägen? Schaff Vertrauen bei den Mitarbeitenden und baue Ängste sowie Zweifel ab. Wissen weitergeben und Erfahrungen teilen machen das Unternehmen agiler, resilienter, besser. Ist der Arbeitgeber fit, ist das doch die grösste Sicherheit für Angestellte, oder?
- Klare Haltung als Unternehmen zu Bewegtbild vertreibt Unsicherheiten
- Von internen Konkurrenten zu internen Verbündeten
- Offene Fehlerkultur als Fundament
Community: Bring Mitarbeitende zusammen
Wer in deinem Unternehmen steht als Inhouse Influencer für Themen ein und bringt charismatische Eigenschaften mit? Nutze das Potenzial deiner Mitarbeitenden.
- Motivierte Mitarbeitende als Inhouse Influencer aufbauen
- Interaktion fördern durch Likes, Shares und Kommentare
- Themen aufnehmen, die die Mitarbeitenden interessieren
Zielgruppe: Kenne dein Publikum
Wer ist deine Zielgruppe? Welche Bedürfnisse (Needs) haben deine Zuschauer:innen und welche Probleme (Pain Points) möchten sie lösen? Auf welchem Kanal, an welchem Ort und zu welcher Zeit schauen sie dein Video an? Produziere deine Filme für andere Menschen und nicht zum Selbstzweck. Mach Betroffene zu Beteiligten, binde Personen deiner Zielgruppe in Kreation und Konzeption ein, mach sie zu Protagonisten in deinem Video.
- Fokus? Pain Points der Zielgruppe
- Fundierte Auseinandersetzung: Bedürfnisse, Gewohnheiten, Mindset
Ausdauer: Sei konsequent
Lernen ist Arbeit ist Fleiss ist Schweiss. Ein Video allein ist nicht die Lösung, bloss ein einzelner Baustein im gesamten Lernprozess. Blended Learning ist ein zeitgemässer Methodenmix:
- Video als Einstiegselement in den Lernprozess: Teaser macht Lust auf mehr
- Video als Wissensvermittlung: Lern-Nuggets zur Vorbereitung auf Präsenzveranstaltung
- Video für Flipped Classrooms: alleine vorproduzieren, später in der Gruppe diskutieren
Das alles braucht Zeit und Ausdauer und Hartnäckigkeit. Wochen, Monate, Jahre. Bleib dran und entwickle dein Unternehmen zu einer Firma, die zeitgemäss mit Video umgeht: entspannt, kreativ, verbunden, nachhaltig!
Sparring für deine Videostrategie
Andy Favazzo steht dir als Buddy zur Seite: andy@smovie.ch oder +41 76 585 98 85. Der Kopf Corporate Learning bei Smovie geht mit dir gerne in den Infight: mal fragend, mal fordernd, immer wertschätzend.
Andy Favazzo
Learning Experte
+41 76 585 98 85andy@smovie.ch
Den Horizont erweitern, über den Tellerrand gucken, besser werden: Lernen ist eine Herzensangelegenheit von Andy, ob im Corporate Learning in Konzernen, als Juniorentrainer auf dem Fussballplatz oder auf dem Surfbrett in der Welle.